Storch Heinar

Storch Heinar klappert gegen braune Umtriebe

Heinar, ein kleiner missratener Storch, war zu schwach, um im Herbst nach Afrika zu fliegen. Er wollte daher den Vogelzug nehmen. Der fuhr um 19:33 Uhr vom Bahnhof ab. Heinar trödelte und kam erst 19:45 Uhr am Bahnhof an – als alles längst zu spät war. Doch er hatte einen Plan und die „Suche nach dem heiligen Ei“ sollte ihren Anfang nehmen...
So hat alles seinen Anfang genommen. Das war im Jahr 2008. Heute ist Storch Heinar der wohl bekannteste Mode-Storch mit einem Faible für erlesenen Eierlikör. Dazu beigetragen hat wohl auch die Klage der in rechtsextremen Kreisen beliebten Marke „Thor Steinar“ aus Brandenburg. Diese verstand offensichtlich keinen Spaß und wollte Heinar vor dem Landgericht in Nürnberg rupfen und seine spaßigen Aktionen verbieten lassen. Fehlanzeige: Die Richter gaben dem Projekt „Storch Heinar“ Recht und so darf der gefiederte Modefanatiker mit neuer Kraft weiter flattern und vor sich hin spotten.

Der K(r)ampf gegen den schlechten Geschmack geht mit Hochdruck weiter. Wie schon bei der Landtagswahl 2011 in M-V möchte Storch Heinar auch weiterhin höchstpersönlich als Spitzenkandidat gegen die NPD und alle Nazis antreten und den braunen Brüdern ordentlich zeigen, wo Heinars Hammer hängt.

Hinter allem Spaß steckt natürlich bei Storch Heinar immer auch ein wahrer Kern. Die rechtsextreme Szene ist immer im Wandel. Waren gestern noch Springerstiefel, Bomberjacke und Baseballschläger angesagt, betreiben moderne Nazis heute ein Versteckspiel. Durch modernen Lifestyle, das Angebot zahlreicher Musik- und Freizeitaktivitäten sowie das Tragen sportlicher Klamotten sollen die Kontaktschwellen zu jungen Leuten abgebaut werden. Der jugendliche Nachwuchs für die rechtsextreme Szene soll mit ganz subtilen Mittel angesprochen und nicht von vornherein abgeschreckt werden. Die menschenverachtende und gewaltbereite Ideologie bleibt natürlich dieselbe – nur in einer modernen Verpackung. Darüber möchte Storch Heinar aufklären. Und das mit einem Augenzwinkern und eine Einladung an alle Menschen, einfach mal über Nazis abzulachen.